Pharmakovigilanz: Wie sich unerwünschte Ereignisse zu Medikamenten melden lassen

Wichtig für alle Beteiligten: Betroffene, Angehörige der Heilberufe, (Familien-)Angehörige

Die Sicherheit von Arzneimitteln ist ein zentrales Anliegen im Gesundheitswesen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Sicherheit ist die Pharmakovigilanz – die kontinuierliche Überwachung der Arzneimittelsicherheit nach der Zulassung. Dabei spielen nicht nur Fachleute eine wichtige Rolle, sondern auch Patientinnen und Patienten und deren Angehörige können einen wertvollen Beitrag leisten. Wir empfehlen es ausdrücklich, da dies häufig im Interesse aller ist!

Was ist Pharmakovigilanz?

Pharmakovigilanz umfasst alle Aktivitäten zur Entdeckung, Erfassung und Bewertung unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Ziel ist es, die Sicherheit von Medikamenten kontinuierlich zu überwachen und zu verbessern.

Wie lassen sich Nebenwirkungen melden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Patienten, unerwünschte Ereignisse zu melden:

  1. Meldung an Ärztin/Arzt oder Apothekerin/Apotheker:
    Betroffene können Nebenwirkungen diesen Heilberufsausübenden mitteilen. Diese sind nämlich laut ihrer Berufsordnungen zur Weitermeldung verpflichtet.
  2. Direkte Meldung an die zuständige Behörde:
    Seit Anfang 2013 können Patientinnen, Patienten und Angehörige beobachtete Nebenwirkungen direkt bei der zuständigen Behörde melden. Dafür steht ein Online-Formular zur Verfügung.
  3. Meldung an den Hersteller:
    Betroffene haben auch die Möglichkeit, Nebenwirkungen direkt an den Hersteller des Medikaments zu melden.
Beispiel: Meldung an Vertex Pharmaceuticals

Für Menschen, die Medikamente von Vertex Pharmaceuticals einnehmen, gibt es folgende Möglichkeiten zur Meldung von Nebenwirkungen oder Qualitätsreklamationen:

Warum ist die Meldung von Nebenwirkungen so wichtig?

Die Meldung von Nebenwirkungen durch Patienten ist aus mehreren Gründen von größter Bedeutung:

  1. Frühzeitige Erkennung: Patientinnen und Patienten können oft Nebenwirkungen bemerken, die in klinischen Studien nicht aufgetreten sind bzw. nicht abgefragt wurden, weil noch keine Verbindung zwischen Medikament und unerwünschter Wirkung vermutet worden war.
  2. Realitätsnahe Daten: Die Erfahrungen im Alltag liefern wichtige Erkenntnisse zur Arzneimittelsicherheit.
  3. Verbesserung der Patient:innensicherheit: Durch die Meldungen können potenzielle Risiken schneller erkannt und Maßnahmen ergriffen werden.

Fazit

Die aktive Beteiligung von Betroffenen an der Pharmakovigilanz ist ein wichtiger Baustein für die Arzneimittelsicherheit. Durch die Meldung von Nebenwirkungen tragen sie dazu bei, die Sicherheit von Medikamenten kontinuierlich zu verbessern und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Weiterführende Informationen:

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