Quelle / Übersetzung ohne Gewähr
Der Wirkstoff von Synspiras SNSP113, einer inhalativen Behandlung chronischer Lungeninfektionen, zeigte nach einer im Labor durchgeführten Studie die Fähigkeit, antibiotikaresistente Pseudomonas aeruginosa-Bakterien, ein wichtiger Auslöser der Lungenerkrankung bei Mukoviszidose-Patienten, vollständig zu eliminieren.
Diese neuesten Erkenntnisse, zusammen mit seiner nachgewiesenen Fähigkeit, andere bedrohliche Bakterien abzuwehren, die CF-Patienten betreffen, machen SNSP113 zu einem möglichen Spielmacher für die Behandlung von chronischen Lungeninfektionen bei diesen Patienten.
Die Studie „Novel Glycopolymer Eradicates Antibiotic- and CCCP-Induced Persister Cells in Pseudomonas aeruginosa“ wurde in der Zeitschrift Frontiers in Microbiology veröffentlicht.
Wiederkehrende Lungeninfektionen bei CF-Patienten sind häufig auf eine Subpopulation arzneimittelresistenter Bakterien, den so genannten Persistern, zurückzuführen. Persister sind eine Hauptquelle für chronische, hartnäckige Lungeninfektionen, da diese langsam wachsenden Bakterien normalerweise nicht von Antibiotika angegriffen werden können.
Um die antibakterielle Wirkung der aktiven Komponente von SNSP113, einem komplexen Zuckerpolymer namens PAAG (Polycationic Glycopolymerpoly Acetyl Arginyl Glucosamine), zu bestimmen, simulierten die Forschenden die natürliche Bildung von Persistern durch zwei Methoden: die Exposition von Pseudomonas gegenüber häufig verwendeten Antibiotika oder die Exposition gegenüber einer Verbindung namens Carbonylcyanid m-Chlorphenylhydrazon (CCCP).
Auffallend ist, dass die Behandlung mit PAAG beide Arten der induzierten antibiotikaresistenten P. aeruginosa schnell abtöten konnte.
Bei Einwirkung von PAAG waren die antibiotisch-toleranten P. aeruginosa-Bakterien innerhalb von zwei bis vier Stunden 1 bis 10 Millionen Mal niedriger, und die Bakterien wurden innerhalb von 24 Stunden vollständig eliminiert.
PAAG war auch effektiver bei der Eliminierung von CCCP-induzierten persistenten Bakterien als Antibiotika, die derzeit zur Behandlung chronischer Infektionen wie Tobramycin, Aztreonam und Makrolide eingesetzt werden. Innerhalb von 24 Stunden nach der Behandlung wurde die vollständige Beseitigung von CCCP-induzierten persistenten Bakterien beobachtet.
Wichtig ist, dass PAAG in der Lage war, P. aeruginosa-Persister in Konzentrationen zu eliminieren, die für die im Labor gezüchteten menschlichen Lungenzellen nicht toxisch sind.
Die starke Tötungsaktivität der Verbindung war mit ihrer Fähigkeit verbunden, die Zellmembran von Bakterien innerhalb von Minuten zu zerstören.
„Es gibt einen Bedarf an neuen Zielmolekülen mit der Fähigkeit, Persister sicher zu adressieren. Diese Ergebnisse belegen, dass PAAG P. aeruginosa Persister-Zellen schnell durchdringt und abtötet. In den In-vitro-Studien zeigte PAAG bakterizide Aktivität gegen antibiotische und CCCP-induzierte Persisterzellen und konnte Persister vollständig vernichten“, sagte Paul Orwin, PhD, Professor für Biologie an der California State University San Bernardino, in einer Pressemitteilung.
SNSP113 gewinnt zunehmend an Bedeutung als vielversprechende Therapie gegen chronische Lungeninfektionen. In den letzten Monaten wurde festgestellt, dass die Therapie die Wirksamkeit von Antibiotika gegen Burkholderia cepacia und multiresistente Staphylococcus aureus, zwei weitere Bakterien, die CF-Patienten bedrohen, verstärkt.
Synspira hat eine Phase-1-Studie (NCT03309358) zur Untersuchung der Sicherheit und Verträglichkeit von SNSP113 bei gesunden Probanden erfolgreich abgeschlossen. Das Unternehmen plant, noch in diesem Jahr klinische Studien mit CF-Patienten voranzutreiben.
„Antibiotika-induzierte P. aeruginosa-Persister werden häufig in schubförmige und chronische Lungeninfektionen verwickelt und zunehmend als Verursacher erkannt, die selbst die aggressivsten Therapien überlisten“, sagte Shenda Baker, PhD, CEO von Synspira. „Wir sind optimistisch, dass SNSP113 eine grundlegend neuartige Therapie für CF-Patienten mit chronischen Atemwegsinfektionen bieten und eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Antibiotikaresistenz spielen könnte.“
Mir scheint doch wichtig zu erwähnen, dass diese Studie ausschliesslich von Angestellten und z.T. Besitzern der Firma Synspira durchgeführt und verfasst wurde. Zitat am Ende des Artikels:
„Conflict of Interest Statement
VN, LK, KD, ST, AL, SB, and WW are paid employees of Synedgen. ST, SB, and WW have ownership and patents affiliated with Synedgen, and SB and WW are board members.“
Sehr geehrter Herr Dr. Rindlisbacher,
vielen herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Nach unserem Erachten sollte dies tatsächlich bedacht werden.
Sie sprechen die Pflichterklärung des im „Frontiers in Microbiology“ erschienenen Studien-Fulltexts, der in unserem Beitrag ja verlinkt ist.
Wir hatten hier nur die Übersetzung einer Zusammenfassung (siehe Quellenangabe am Beginn unseres Beitrags) publiziert.
Übrigens findet sich in besagter Pflichterklärung noch folgender Satz: „The potential conflicts noted have not impacted or influenced the findings of this manuscript.“ – Wollen wir es einfach hoffen – wissenschaftliches Arbeiten lebt sicherlich von Unabhängigkeit, dennoch muss das Geld dafür irgendwo herkommen…