Am 24.11. hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium (BGM) hinsichtlich einer Empfehlung zur Definition der Covid-19-Risikogruppen für eine Abgabe von FFP2 Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung Stellung bezogen. Und obwohl in dieser Stellungnahme das britische NHS zitiert wurde, die CF als „high risk“ und nicht als „moderate risk“ eingestuft hat, wurde die Patientengruppe aller Menschen mit Mukoviszidose nicht in die Liste besonders vulnerabler Gruppen aufgenommen. Im Moment müssen wir befürchten, dass dieser nahezu unverzeihliche Fehler in der Weiterverwendung des BGM seine Fortsetzung findet.
Leider haben wir erst am Dienstag, 8.12.2020 hierüber Kenntnis erlangt und demzufolge noch am gleichen Abend ein Mail mit höchster Dringlichkeit an das G-BA verfasst. Mit dieser Mail haben wir dringlichst darum gebeten, alles Mögliche zu tun, diesen schwerwiegenden Fehler kurzfristig zu korrigieren, besonders aufgrund der tatsächlich nur verschwindend geringen Erhöhung der Gesamtanzahl von Betroffenen um gerade einmal 0,02%.
Bereits am Folgetag antwortete Frau Dr. phil. Beate Axmann, Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sehr ausführlich. Zusammenfassend war die Antwort, dass der Ball nun im Feld des BGM liege und dass man nun deren Rechtsverordnung abwarten müsse.
In der Folge wandten wir uns nun per Mail an das BGM:
20201210 eMail an BMG wg fehlerhafter Nichteingruppierung CF-Risikogruppen
Einer Antwort sehen wir mit Spannung entgegen.
Uns ist es ein Rätsel, wie dem G-BA die Gruppe der Menschen mit Mukoviszidose „durch die Lappen“ gehen konnte. Zudem hatte er ja zu Stellungnahmen aufgerufen, was leider auch an uns vorbeigegangen ist. Man hätte viel früher – bereits im November – was tun können. Das hier war alles, was beim G-BA eingegangen ist: Votum Patientenvertretung:
2020-11-24-SN-G-BA-Stellungnahme-FFP2-Masken_Votum-PatV_web
Wir haben die Hoffnung, dass auf die Rechtsverordnung noch eingewirkt werden kann, und sei es durch ein vom BMG nachgeschobenes Dokument.
Johannes Gollwitzer von „Stimme für Mukoviszidose e.V.“ hatte daher, passend zu seiner Grundeinstellung…
„Fasel nicht, tu‘ was!“…
…die Idee, für Menschen mit CF, die sich solche Masken nicht so ohne Weiteres leisten können, wenigstens etwas mehr als einen Tropfen auf dem heißen Stein zur Verfügung zu stellen. Da waren wir doch gerne dabei. Auch die Firma Pari wird sich wohl an dem Projekt beteiligen. Lange Rede, kurzer Sinn…
…Wir haben ein kleines KN95-Masken-Programm aufgelegt
Im Moment stehen uns 80 Päckchen à fünf KN95-Masken versandbereit zur Verfügung. Eine Nachbestellung in der gleichen Höhe bekommen wir sicherlich finanziert.
So sehen die Packungen aus:
Jedem Menschen mit CF oder deren Angehörige bitten wir, Kontakt mit uns über info@dcfh.de oder mail@sfmev.de oder andere Wege aufzunehmen. Wir brauchen eine Anschrift, das ist alles.
Bitte geht vorher mit Blick auf unsere zunächst leider begrenzten Ressourcen kurz in euch, ob ihr unser Angebot jetzt wirklich braucht.
Der Versand soll ab 15.12. starten.
Wir hoffen allerdings, dass die Bundesregierung den blöden Fehler in der nächsten Zeit behebt, sodass ihr auch über eure Apotheken an das FFP2-Maskenprogramm herankommt. Laut Bundesminister Jens Spahn sollen die Apotheken angehalten werden, aus der Kenntnis „ihrer“ Patient*innen unbürokratisch mit der Ausgabe umzugehen, fragt dort ruhig einmal nach und berichtet uns vielleicht über Eure Erfahrungen.
KN95? FFP2? Da gibt es doch einen Unterschied?!
Ja, allerdings ist der sehr gering. Laut Pandemie-Verordnung sind KN95- und FFP2-Masken gleichermaßen erlaubt. Hier mal eine Übersicht verschiedener Normen:
Ein DEKRA-Zertifikat der KN95, wie wir sie vertreiben, liegt vor:
20201212 KN95-Masken Dez2020 Sicherheitsbestätigung
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