„Wie bekomme ich Essen ins Kind?“

Die Kunst des "Um Hilfe Bittens"

Vorbemerkung: Der folgende Text stammt aus der Feder der Mutter eines Kindes mit CF, Silvia Meierovà. Wir dürfen ihn mit ihrer freundlichen Erlaubnis verwenden.

Silvia schlägt vor, sich Zeit dafür zu nehmen, die „innere Stimme“ zu Wort kommen zu lassen. Andere Begriffe hierfür könnten etwa „Höheres Bewusstsein“ oder auch „Intuition“ sein.

Welchen (durchaus unorthodoxen) Weg sie für ihr Kind dann fand, soll nicht das Thema dieses Beitrags sein und wäre wahrscheinlich auch nicht auf andere Kinder zu übertragen.

Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass nach einem solchen Prozess des ins Innere Hörens auch eine klare Entscheidung für die Sondenernährung stehen könnte.

Die drei Sternchen nach jedem Satz sind ein stilistisches Mittel, um ein bloßes „Konsumieren“ des Textes zu vermeiden.

Er wollte nichts essen, und er musste. Bei seiner Erkrankung muss er doppelt so viel essen wie andere.

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Die Ärzte sahen nur einen Ausweg: Eine Magensonde. Die Idee war, er schläft abends schön ein, und ich lasse das Essen ohne sein Wissen in ihn hineinpumpen.

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Ein Stöpsel sollte er am Bauch installiert bekommen, den man auf- und zumachen kann.

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Ich wollte es nicht. Ich hatte das Gefühl, das ist für ihn KEINE Lösung.

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Etwas in mir sagte, er bleibt an der Pumpe hängen und beginnt mit dem Essen gar nicht richtig. Wir bekommen damit noch mehr Probleme, wie wir sie jetzt schon haben.

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Aber wer bin ich schon? Eine damals absolut kaputte Mama, die seit mehr als 2 Jahren keine Nacht länger als 2 Stunden am Stück geschlafen hatte.

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Ich war emotional so ausgelutscht und körperlich so kaputt. Vor mir standen ausgeruhte Ärzte, die mich jeden Monat zu sich riefen, um ihn zu wiegen und mich daran zu erinnern, dass die Zeit knapp ist.

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Wann stimme ich denn bitte der Magensonde zu?

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Sie wussten auch nicht, was sie mit mir noch machen sollten. Sie haben mein Ja dazu gebraucht.

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Ein Psychologe wurde dazu gerufen, er sollte es mir auf eine andere Art beibringen. Keine Ahnung, warum vielleicht, um mir die Angst vor einer Sonde zu nehmen?

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Da war ich schon ziemlich emotional, und der Versuch ging nach hinten los.

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Sie sollten uns einfach mal kurz in Ruhe lassen. Die Diagnose war gar nicht so lange her.

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Mein Sohn wurde direkt nach der Geburt am Bauch operiert, wochenlang durfte er damals gar nichts in den Mund nehmen. Er war Essen gegenüber einfach misstrauisch.

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Der Druck hat die Sache auch nicht gerade leichter gemacht.

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Ein Kind ist ein sehr verletzliches Wesen, Erwachsene können ihn viel aufzwingen, aber über Essen entscheidet sogar schon ein Baby ganz allein.

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Du kannst niemanden zwingen zu essen.

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Bevor ich Mama geworden bin, war ich schon so etwas wie eine Spiritante.

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Ich zog Karten, unternahm geistige Reisen, ein Altar hatte ich auch eine Zeit lang.

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In den geistigen Sphären war immer alles so schön, hell und liebevoll.

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Ganz anders als in meinem menschlichen Leben.

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All meine spirituellen Aha-Erlebnisse nutzen mir als Mama so viel: NICHTS.

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Ich stand mit dem Rücken an der Wand. Ich war für mein Sohn verantwortlich, von meinen Entscheidungen hing sein Wohlergehen ab.

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Vor mir stand eine Mannschaft an Ärzten, die mich zu einem Schritt bewegen wollten, die nur EINE Stimme in meinem Inneren abwehrte. Mehr nicht.

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Mein Mann war der Beste, er meinte nur: „Entscheide du.“

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Ich habe Hilfe gebraucht. Ich habe echt Hilfe gebraucht. Im Außen war sie nirgendwo zu finden.

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Mein offenes Bewusstsein Richtung der geistigen Welt half mir dann doch.

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Ich begann mich jeden Tag in die Wanne zu legen und ganz ehrlich, absolut ehrlich zuzugeben, dass ich gar keine Ahnung habe, was ich jetzt tun soll.

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Mein Kind war krank, wollte nichts essen, ich war krank, mein Mann war von dem ganzen Stress mittlerweile auch krank. Unsere Ehe wurde krank.

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Irgendwie war alles in mir und um mich völlig KO.

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Ich lag da in dem Salzwasser, öffnete meine Sinne und gab meine Ratlosigkeit zu. Ich bat um Hilfe. Ich gab zu, dass ich Hilfe brauche.

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In der Wanne hat sich nie der Himmel geöffnet, nie sind Scharren von Engeln zu mir getapst. Es blieb immer ziemlich still.

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Die Lösungen kamen aber. Sie fanden einen Weg zu mir.

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Nie dann, wenn ich am lautesten nach ihnen gerufen habe, aber sie kamen.

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Plötzlich hatte ich eine Idee, probierte sie aus, und es half.

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Für das Essenproblem kam eine sehr unorthodoxe Lösung, die so niemand auf dem Schirm hatte.

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Es ging erst mal ein paar Jahre so. Jeden Tag rief ich nach Hilfe, jeden Tag gab ich zu, dass ich mit meinem Hirn nicht weiter weiß.

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Es hat sich alles gelöst. Wirklich alles.

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Ich wurde gesund, mein Kind isst, und um ihn herum entstand ein Team von tollen Ärzten, Lehrern und Therapeuten, die ihn unterstützen. Mein Mann und auch meine Ehe wurden gesund.

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Ich weiß, ich bin nicht allein. Es ist so viel Unterstützung, so viel Hilfe da. Man muss nur nach ihr rufen, zugeben, dass man sie braucht und sich für sie öffnen.

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Man braucht keine Spiritante zu sein, aber es hilft enorm, wenn man zumindest offen für das Unsichtbare ist.

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Niemand wird kommen, uns retten oder helfen, wenn wir als Schöpfer, die wir sind, nicht danach verlangen.

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Wenn wir meinen, alles selbst schaffen zu müssen, wird uns niemand daran hindern.

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Es ist aber sofort jemand da, SOFORT, wenn wir so weit sind.

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