Galapagos-Produkte nun bei AbbVie

Bisher stärkstes Zeichen für Wettbewerb im CFTR-Modulatormarkt

Nahrungskette

 

Vorbemerkung: AbbVie ist, wenn man sich die Kennzahlen ansieht, ein sehr gesundes Unternehmen. Mit einem Umsatz von zuletzt 28,2 Mrd. US-Dollar in 2017 platzt das bislang mit Abstand größte Unternehmen in den Bereich der CFTR-Modulatoren hinein. Wen sollte es da wundern, wenn Vertex (Umsatz 2017 unter einem Zehntel davon, erstmalig kleiner Gewinn, Kapitaldecke noch dünn) nun die Beine weich werden? AbbVie wird jetzt alles daran setzen (müssen), die in Aussicht gestellte Dreifachkombination zur CF-Behandlung erfolgreich zu machen. Wir berichteten über diese Kombination im April 2018.

Quelle / Übersetzung ohne Gewähr

AbbVie übernimmt die alleinige Kontrolle über potenzielle CF-Therapien, die mit Galapagos entwickelt wurden.

Galapagos und AbbVie einigten sich darauf, dass AbbVie nun die volle Kontrolle über das Wirkstoffentwicklungsportfolio für Mukoviszidose (CF) haben wird, das die beiden Unternehmen gemeinsam entwickelt haben. Dies bedeutet, dass die weltweiten Exklusivrechte an den Kandidaten für CF allein bei AbbVie liegen werden.

Diese Entscheidung erfolgt nach monatelangen Gesprächen zwischen den beiden Unternehmen, die 2013 eine globale Partnerschaft eingegangen sind.

Ihr kollaboratives CF-Portfolio umfasst zwei Klassen von CF-Therapeutika, die unterschiedlich wirken. Sie sind ‚Potentiatoren‘, die den Fluss von Chloridionen durch den CFTR-Kanal (CFTR ist das bei CF defekte Gen) erleichtern, und Korrektoren“, die dem CFTR-Protein helfen, eine geeignete 3D-Struktur anzunehmen, so dass der Kanal richtig gebildet werden kann und den Fluss von Molekülen durch die Membran der Zellen erleichtern.

Gemäß der Vereinbarung trägt AbbVie die Verantwortung und die Kosten für alle zukünftigen CF-bezogenen Aktivitäten und wird die Entwicklung von CF-Therapien mit Dreifachkombinationen fortsetzen.

„Wir sind mit dem Ergebnis unserer Gespräche mit AbbVie über die Zukunft des CF-Portfolios sehr zufrieden. Wir glauben, dass AbbVie gut gerüstet ist, um dieses CF-Portfolio weiterzuentwickeln und ein wettbewerbsfähiges Dreifach-Kombinationsprodukt für CF-Patienten zu entwickeln“, sagte Onno van de Stolpe, CEO von Galapagos, in einer Pressemitteilung.

Im Rahmen der Entscheidung wird Galapagos von AbbVie 45 Millionen US-Dollar im Voraus erhalten und erhält zusätzliche 200 Millionen US-Dollar als Meilensteinzahlungen, wenn AbbVie bestimmte vorher festgelegte entwicklungspolitische, regulatorische und kommerzielle Erfolge im CF-Portfolio erreicht.

Galapagos hat auch Anspruch auf Lizenzzahlungen, wenn AbbVie erfolgreich die behördliche Zulassung für CF-Indikationen erhält. Sollte darüber hinaus eine dieser Therapiekandidaten unter anderen Bedingungen als CF vielversprechend sein und AbbVie globale kommerzielle Verkaufsrechte für sie erhalten, bekommt Galapagos zusätzliche angepasste Lizenzgebühren (oder gestaffelte Lizenzgebühren).

Galapagos wird jedoch weltweit die exklusiven Rechte an einem potenziellen Korrektormolekül – GLPG2737 – für andere Indikationen als CF behalten. In einer klinischen Phase-2-Studie (NCT03474042) zeigte das Molekül vielversprechende Ergebnisse bei CF-Patienten in Kombination mit Orkambi (Lumacaftor/Ivacaftor; entwickelt von Vertex Pharmaceuticals).

AbbVie hat Anspruch auf Meilensteinzahlungen und angepasste Lizenzgebühren von Galapagos im Zusammenhang mit dem kommerziellen Verkauf von GLPG2737, falls es zur Behandlung von Nicht-CF-Krankheiten zugelassen wird, so die Pressemitteilung.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*